Schwierige Situationen meistern mit ZOOM-OUT-Techniken

In Seminaren oder beim Coaching wird mir oft folgende Frage gestellt: „Wie schaffe ich es, in schwierigen Situationen souverän zu bleiben und meinen Ärger, meine Aufregung, meinen Stress zu kontrollieren?“

Mein Tipp:
Experimentieren sie mit der sogenannte „Zoom-Out-Technik“. Die Idee dahinter ist, gedanklich und von der inneren Haltung her, einen distanzierteren Außenblick auf die schwierige Situation einzunehmen und diesen im eigenen Kopf  zu formulieren.

Dazu 2 Beispiele aus meiner Berufspraxis:

„MAN“ STATT „ICH“
Eine junge Führungskraft musste eine schwierige Präsentation halten und wurde mit sehr kritischen Fragen bombardiert. Sie wurde nervös und beim Blättern in ihren Aufzeichnungen stieß sie ihre Cafétasse um und der Café floss über den ganzen Tisch.

ZOOM-IN: „Oh jeh, das ist mir aber jetzt peinlich.“ (Identifizierung mit dem ICH und oft der erste Gedanke)
ZOOM-OUT:Man hat ja im Leben so manche Herausforderungen.“


„NAME +DU“
Eine hohe Führungskraft, den ich gecoacht habe, musste spontan und unerwartet in einer Sitzung eines politischen Gremiums aufstehen und erläutern, was er und sein Team in der gerade kontrovers diskutierten Angelegenheit unternommen haben.

ZOOM-IN: „Oh Gott, hoffentlich vergesse ich nichts…“
ZOOM-OUT:Peter, das Leben bringt doch immer wieder Überraschungen mit sich. Mal sehen, wie du diese Situation meisterst“.

Wichtig ist also, bei der inneren Kommunikation, eine Distanz zum ICH zu schaffen, indem man ein anderes Wording als ICH nimmt und auch, den Satz so zu formulieren, dass er eine eher offene und lockere Haltung zur schwierigen Situation darstellt. So schießen die Stresshormone nicht so stark durch den Körper und es kann uns gelingen, souveräner und ruhiger zu agieren. Dabei möglichst ruhig und entspannt in den Bauch zu atmen unterstützt den Prozess.

Ich habe schon viele positive Rückmeldung zu dieser Technik von meine Kund:innen bekommen.
Probieren sie es aus und berichten sie mir gerne oder fragen sie nach, wenn ihnen etwas nicht klar genug ist.