Mitarbeiter und Führungskräfte sind sich einig: Gute Führung braucht gute Feedbackkultur. Laut einer aktuellen Studie des Instituts für Konfliktmanagement und Führungskommunikation beurteilten 70 Prozent der Manager ihre Fähigkeiten zu angemessenem und konstruktivem Feedback als sehr gut oder gut. Die Mitarbeiter waren allerdings nicht so überzeugt und bescheinigten ihren Führungskräften gute bis sehr gute Qualitäten nur zu 45 Prozent. Hier gibt es also Handlungsbedarf.
Folgende Regeln sollten beachtet werden
Feedback geben
- Beschreiben Sie die eigene Wahrnehmung und bewerten Sie nicht.
- Bleiben Sie konkret und verhaltensorientiert. Verallgemeinern Sie nicht.
- Geben Sie stets auch positive Rückmeldungen.
- Sprechen Sie Ihren Mitarbeiter direkt und persönlich an.
Feedback nehmen
- Hören Sie zu, rechtfertigen Sie sich nicht.
- Nutzen Sie Feedback als Chance, Informationen über Ihre Arbeit und Ihre Wirkung zu bekommen. Dies erhellt ihren „blinden Fleck“ und ermöglicht Ihnen Weiterentwicklung.
- Lassen Sie das Gesagte wirken und sortieren Sie es später. Entscheiden Sie dann, was hilfreich war, was Sie annehmen, was Sie eventuell verändern möchten.
Der große Vorteil von Feedback ist, Mitarbeitern oder Kollegen Informationen über ihre Arbeitsweise, ihr Verhalten oder auch ihre Entwicklungschancen zu geben. Wird so Offenheit und Transparenz hergestellt, wird der Kollege wahrgenommen und wertgeschätzt. Es entsteht eine Kultur produktiver Zusammenarbeit im Unternehmen. Zu einer effektiven Feedbackkultur gehört, dass Feedback regelmäßig gegeben wird. Vor allem sollten auch positive Leistungen oder teamorientiertes Sozialverhalten rückgemeldet werden. Mehr Lob als Kritik ist hier die Regel. In so einer Atmosphäre kann dann auch Kritik besser angenommen werden.
Brauchen Sie mehr Orientierung bei der Formulierung einzelner Themen?
Als Feedbackgeber können Sie den folgenden Dreischritt verwenden:
W – Wahrnehmung
Beschreiben Sie möglichst genau ihre konkrete Beobachtung und bewerten Sie nicht.
W – Wirkung
Erklären Sie die Auswirkungen des Mitarbeiterverhaltens auf Sie selbst.
W – Wunsch
Formulieren Sie einen Wunsch an Ihren Mitarbeiter in Form einer Ich-Botschaft
Beispiel:
Herr Müller, Ihre letzten zwei Projektberichte waren sehr ausführlich und detailreich. Ich sehe, wie viel Arbeit und Engagement Sie investiert haben. Das ist sehr hilfreich für mich, denn das erleichtert mir das genaue Verständnis für die bestehenden Probleme und die gefundenen Lösungen. Ich würde gerne auf dieser Basis weiterarbeiten, würde mir aber auch wünschen, regelmäßiger von Ihnen über den Zwischenstand eines Projekts informiert zu werden.